Hilfsprogramm für Tafeln in Hessen notwendig – SPD bietet Landesregierung Unterstützung an 

Bild: Angelika Aschenbach

Die stellvertretende Vorsitzende und sozialpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion im Hessischen Landtag, Lisa Gnadl, mahnte dringende Unterstützung für die Tafeln in Hessen aufgrund der aktuellen Situation an.

Gnadl sagte am Freitag in Wiesbaden: „Wir müssen in der momentanen Situation den Tafeln Unterstützung anbieten, damit sie die Corona-Krise überstehen und möglichst bald wieder ihre für die Gesellschaft wichtige Arbeit aufnehmen können. Die hessischen Tafeln benötigten dringend finanzielle Hilfe seitens des Landes, um notwendige Lebensmittel zu kaufen, ihre Fixkosten bezahlen sowie Einnahmeausfälle decken zu können. Wir sollten daher in Hessen ein Hilfsprogramm für die Tafeln auflegen. Gerne bieten wir der Landesregierung dabei die Unterstützung der SPD-Landtagsfraktion an.“ Gleiches gelte für andere Organisationen, in denen Ehrenamtliche die Hilfsbedürftigsten in unserer Gesellschaft unterstützen, etwa bei den Obdachlosenhilfen.

Die Tafeln litten mittlerweile zunehmend unter den Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie. Dabei seien die Probleme vielfältig: Die Tafeln bekämen weniger Nahrungsmittelspenden, viele Ehrenamtliche zählten zu einer Risikogruppe, die notwendigen Hygienemaßnahmen und die Abstandsregeln seien in den Ausgabestellen schwer oder gar nicht einzuhalten. Daher hätten viele Tafeln in Hessen inzwischen ihren Betrieb aussetzen müssen. Dadurch entfielen ihnen jedoch Einnahmen durch die Kostenbeiträge der Kunden, gleichzeitig liefen Fixkosten, wie beispielsweise Mietzahlungen, weiter. In der Folge spitze sich die Versorgungslage für Menschen mit geringen Einkommen zu, die gleichzeitig besonders dadurch betroffen seien, dass günstige Nahrungsmittel wie Nudeln und Reis durch Hamsterkäufe in den Supermärkten kaum verfügbar seien.

Gleichzeit rief Gnadl dazu auf, sich nach Möglichkeit ehrenamtlich zu engagieren. „Wer im Moment freie Zeit zur Verfügung hat und nicht zu einer der Risikogruppen gehört, sollte überlegen, ob er oder sie die Hilfsorganisationen unterstützen kann, die gerade Freiwillige benötigen – natürlich unter Einhaltung der nötigen Sicherheitsvorkehrungen. Einige Tafeln planen beispielsweise Lieferdienste einzurichten, hier werden helfende Hände benötigt“, sagte Lisa Gnadl.