Lob für vorbildliche Initiative „Faires Handwerk“

Der SPD-Fraktion im Hessischen Landtag sind Wanderarbeiter mit Hungerlöhnen, Subunternehmerketten sowie Lohn- und Preisdumping in den verschiedenen Handwerksbranchen ein Dorn im Auge. Umso mehr freut es sie, dass die Maler und Lackiererinnung Rhein-Main nun zur Selbsthilfe gegriffen und ein Gütesiegel für geprüfte Malerbetriebe entwickelt hat, die mit fairen Arbeitsbedingungen, Tariflöhnen, ausschließlich mit sozialversicherungspflichtigen Mitarbeitern arbeiten und Subunternehmer nur zur Deckung von Auftragsspitzen einsetzen.

Die SPD-Landtagsabgeordnete und handwerkspolitische Sprecherin Elke Barth sagte dazu am Montag in Wiesbaden: „Diese Initiative ist vorbildlich. Wir hoffen, dass sie Schule macht und bald auch von anderen Innungen übernommen wird. Auch für die Kunden hat das neben dem guten Gewissen Vorteile, denn er geht kein Gewährleistungs- und Haftungsrisiko mehr ein, hat Rechtssicherheit und eine höhere Qualität. Die SPD-Landtagsfraktion setzt sich schon lange für eine Novellierung des Hessischen Vergabe- und Tariftreuegesetzes ein, welches die Kriterien die hier von der Maler- und Lackiererinnung hinzugezogen wurden, als Voraussetzung für die Vergabe öffentlicher Aufträge fordert.“

Es sei bezeichnend, dass nun einzelne Innungen zur Selbsthilfe greifen müssten, weil der Staat nicht in der Lage sei, die eigenen Gesetze durchzusetzen und zu kontrollieren. Einer der Hauptkritikpunkte der SPD beziehe sich darauf, dass das Hessische Vergabe- und Tariftreuegesetz nur mangelhaft kontrolliert werde.